Na klar kaufst du die Pizza, die Eiscreme und gleich das große Getränk – schließlich hast du Hunger … hallo? Und natürlich schreist du den Trottel im Kommentar vor dir digital an – schließlich bis du sauer! Bestimmst kennst du den Tipp, nicht hungrig einkaufen zu gehen!? Und wahrscheinlich schreibst du auch im Netz nicht einfach drauflos, was dir auf der Zunge liegt. Aber wusstest du auch, dass beide Impulse am Empathy Gap liegen?
Das Empathy Gap beschreibt die Tatsache, dass unsere Gefühle und mit ihnen unsere Empathie stimmungsabhängig sind. Wenn wir hungrig sind, können wir uns kaum vorstellen, wie es ist, nicht hungrig zu sein. Wenn wir wütend sind, kaum wie es ist, nicht wütend zu sein etc. Das gilt für alle starken Emotionen (auch positive, z. B. verliebt sein) und alle elementaren Triebe wie Hunger, Durst usw.
Da wir uns also kaum vorstellen können, wie wir die Dinge in einem anderen emotionalen Zustand bewerten würden, können wir uns auch kaum vorstellen, dann anders zu handeln. Wir unterschätzen den Einfluss unseres derzeitigen Zustands auf unser Verhalten massiv! Während wir glauben, unseren eigentlichen Zielen entsprechend zu handeln, handeln wir eigentlich überwiegend intuitiv und impulsiv. Im Nachhinein merken wir alle, wie falsch unsere Einschätzung war. Währenddessen merkt es so gut wie niemand. Das haben Loewenstein und Kollegen 2013 herausgefunden.