Gute Sache, unsere Insights – findest du auch, oder? Na dann frisch zum nächsten … Moment, wir sind ja schon mitten drin – im False Consensus nämlich. Der besagt, dass wir generell erst mal gern glauben, dass die anderen mit unserer Meinung ĂĽbereinstimmen. Wenn dann keine Gegenwehr kommt, fĂĽhlen wir uns in genau dieser Meinung bestärkt. Das macht uns selbstsicher, was wiederum dazu fĂĽhren kann, dass andere tatsächlich eher dazu tendieren, mit uns ĂĽbereinzustimmen. Praktisch, ne?
Genau genommen setzt sich der False Consensus aus mehreren anderen Effekten zusammen. Dazu zählen der Confirmation Bias (also die Tendenz, alles so auszulegen, dass es möglichst zu einer bereits von uns getroffenen Entscheidung passt), der Barnum Effekt (die Neigung, vage Aussagen über sich selbst als sehr genau und treffend zu empfinden) und die Availabilty Heuristik (unser Irrglaube, je leichter wir ein Beispiel für eine Annahme finden, desto richtiger ist sie). Allen gemein ist, dass wir eher nach Bestätigung als nach Widerlegung suchen – und Hinweise darauf deshalb gern in unserem Sinne deuten.
Das beinahe Perfide dieser Selbstsuggestion ist die Wirkung, die sie auf andere hat – nämlich die, extrem selbstsicheren Personen deutlich eher zu glauben, als eher abwägenden. Das trifft vor allem auf solche Personen zu, die sowieso dazu tendieren, anderen Vertrauen zu schenken. Wenn dann noch die grundlegenden vertrauensbildenden Maßnahmen getroffen werden (s. Trust Bias), tappen wir schnell in die Falle, dass wir glauben, mit jemandem übereinzustimmen, mit dem wir das eigentlich gar nicht tun.