Identifiable Victim Effect – Ob der Staubsauger wirklich so schlecht ist, wie „B. Werter“ geschrieben hat? Oder glaubt man besser den 18.254 positiven Rezensionen? Aber es war schon sehr authentisch beschrieben … Persönliche Geschichten bewegen uns deutlich mehr als große, aber anonyme Zahlen. …
Der Identifiable Victim Effect beschreibt, dass die Schicksale, Handlungen und Berichte einzelner Personen uns viel näher gehen als die großer Mengen. Vor allem, wenn die Mengen nur als Zahlen oder Statistiken dargestellt werden. Und zwar unabhängig von Sympathie und Antipathie: Wir unterstützen oder bemitleiden eher einzelne „Opfer“, verurteilen aber auch eher einzelne „Täter“. Das funktioniert sogar ohne Sprache, allein über Darstellungen und Bilder. Aber es kommt noch härter: Mit einer steigenden Zahl an Opfern sinkt unsere Anteilnahme sogar ganz konkret.
Der Identifiable Victim Effect lässt sich mit einem internen Schutzmechanismus erklären, der verhindert, dass unsere Emotionen uns überwältigen und handlungsunfähig machen. Er greift aber auch in ganz trivialen Situationen, z. B. beim Staubsaugerkauf. Eine Handvoll negativer Bewertungen ist uns meisten relativ egal – aber nur solange, wie wir sie nicht lesen!