Sag bitte einmal laut „Hick“. Danke, das hat gut eine viertel Sekunde gedauert, also ca. 300 ms. So lange dauert es auch, wenn sich dein Gehirn zwischen acht statt zwei Alternative entscheiden muss. Wirkt erst mal nicht wie eine lange Zeit – ist es im Vergleich zu den Sekundenbruchteilen, die dein Gehirn sonst für Entscheidungen braucht, aber sehr wohl.
Unser Beispiel basiert auf dem Hickschen Gesetz. Das besagt vereinfacht, dass jede Verdopplung der Wahlmöglichkeiten unsere Reaktionszeit um ca. 150 ms erhöht. Zugegeben, auf den ersten Blick wirkt das weniger beeindruckend als andere Neuroinsights. Umso beeindruckender ist das Hicksche Gesetz auf den zweiten Blick:
1. Das Hicksche Gesetz ist mathematisch exakt. Seine Formel lautet RZ (Reaktionszeit) = BZ (Bewegungszeit) + log2 (n) (Alternativen) • IV (Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit).
2. Das Hicksche Gesetz betrifft nicht nur System 2 unseres Gehirns (langsam und bewusst), sondern auch System 1 (schnell und unbewusst).
3. Das Hicksche Gesetz ist eines der Grundgesetze der User Experience-Optimierung: Eine geringe Reaktionszeit wird als MaĂźstab fĂĽr eine gute UX verwendet.
4. Das Hicksche Gesetz wird als Intelligenztest herangezogen: Die Geschwindigkeit, mit der ein Mensch Informationen verarbeiten kann, ist ein MaĂź fĂĽr seine Intelligenz.