Sei ehrlich: Hast du unsere Neuroinsights schon mal als Partygespräch genutzt? Oder unsere Neuro-Karten (wenn du sie denn hast), um ein Kartenhaus zu bauen? Nein? Das könnte an deiner Funktionalen Fixierung liegen – denn eigentlich wären sie jeweils spitze dazu geeignet. Das sehen wir aber meist nicht, weil wir eine mentale Blockade haben, Dinge völlig neuartig zu nutzen. Und eben das nennt sich Funktionale Fixierung.
Wahrscheinlich nutzt du Bleistifte zum Schreiben oder Zeichnen, eher nicht, um TĂĽrschlösser wieder leichtgängiger zu machen; TĂĽcher zum Wärmen oder SchmĂĽcken deines Halses, nicht um Fenster etwas abzudunkeln … und so weiter und so fort. Die Dinge haben ihren Zweck und so nutzen wir sie auch. Durch ihre traditionelle Verwendung werden sie bei uns funktional fixiert – und wir ĂĽbersehen schlicht und einfach, wozu sie noch gut dienlich wären.
Angeboren ist das allerdings nicht – Kinder bis zum Grundschulalter zeigen keine Anzeichen funktionaler Fixierung. Und auch als Erwachsene können wir sie aufbrechen. Beispiele dafĂĽr sind etwa Life-Hacks im Internet, die uns zeigen, wie wir Aktenklemmen zur KabelfĂĽhrung, SchĂĽsseln als Handy-Lautsprecher oder Plastikflaschen als Bewässerungssystem nutzen können. Mehr noch: Die gesamte Kreativbranche (also wir, du womöglich, …) lebt mehr oder weniger davon, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen – und zu zeigen. Mit den Augen eines Kindes eben.