Hochaktuelles Thema heute: Machst du dir eigentlich Sorgen wegen der Inflation? Die paar Prozent mehr, was machen die schon, oder? Und wenn du dir doch Sorgen machst – dann wegen der alarmierenden Berichterstattung oder weil du wirklich verstehst, was das bedeutet? Wir wollen dir nichts unterstellen … aber Menschen unterliegen meist intuitiv der Illusion, dass Geld immer denselben Wert hat. Diesen kognitiven Fehler – die Nicht-Wahrnehmung von Inflation – beschreibt die Money Illusion.
Die Money Illusion ist insbesondere bei langfristigen Geldgeschäften riskant. Weil sie bei Anlageprodukten oder Versicherungen schnell zu regelrechten Geldentwertungen führen kann und bei Finanzierungen dazu, dass wir die tatsächlichen Kosten unterschätzen. Denn wir sehen meist den numerischen Wert unseres Einkommens und nicht den realen (vernachlässigen also die Inflation).
Allerdings fĂĽhrt die Money Illusion noch zu einem zweiten Phänomen, nämlich dem, dass wir Geldbeträge in ihrer absoluten Höhe wahrnehmen. Das hat z. B. dazu gefĂĽhrt, dass wir (mehr oder weniger) alle nach EinfĂĽhrung des Euro das GefĂĽhl hatten, weniger Geld als vorher zu haben. Einfach weil der nominale Wert (also letztlich die Zahl, die auf den MĂĽnzen steht), nur noch halb so hoch war wie zuvor. Kurioserweise haben wir in dieser Zeit dann sogar die Inflation massiv ĂĽberschätzt (obwohl wir sie sonst quasi nicht wahrnehmen … alles nicht so einfach mit dem lieben Geld!). Zumindest können wir festhalten: Wir bewerten Geld i. d. R. numerisch, nicht real (vernachlässigen also Preissteigerungen) und absolut, nicht relativ (vernachlässigen also die Bezugsgröße.)